Frieden

Lysawyn
19. März 2008 • Kommentare: 0

Die Tage waren erholsam und reichhaltig an Kontakten gewesen. Die Wiederkehr zu meiner Sippe freute mich. Auch wenn ich gezögert habe, nicht wusste ob ich es wirklich überstanden habe. So stand ich später doch dem Fürsten gegenüber und das schmerzliche Gefühl in mir, war nicht mehr zu spüren.Ich schien es tatsächlich überstanden zu haben. Doch wusste ich, er liegt mir immernoch sehr am Herzen. Aber es war nicht mehr schlimm vor ihm zu stehen und zu wissen, dass sein Herz einer anderen gehört. Nein, im Gegenteil. Er tat mir leid. Sein Schmerz war jetzt viel größer und viel leidvoller. Ich weiß, ich möchte bei ihm sein und ihm helfen. Vielleicht kann er sich eines Tages mir öffnen. Wie ein Freund sich einem Freund öffnen kann. Ich würde mich sehr darüber freuen. Denn wahre Freunde sind selten. Und wie sagt man? Freundschaften halten doch meist länger als Liebschaften.

Die abendliche Waffenübung schien auch ein voller Erfolg gewesen zu sein. Es gab sogar keine ernsthaften Streitereien. Der Abend begann friedlich und endete friedlich. Wir haben sogar von den felsenschulters Eben ein riesiges Gasthausliga Fass bekommen! Ich dumme, so neugierig wie ich bin, habe natürlich als erste davon gekostet… Es war nur ein kleiner Krug! Ich hätte es lassen sollen. Ich wachte irgendwo mitten in den Mooren nahe Auenland auf. Was für ein Teufelstrunk! Die Kopfschmerzen danach waren fast unerträglich.

Oh.. und schrieb ich eben friedlich? Naja. Am Abend als die meisten gegangen waren war das ganze Haus irgendwie von dicker Luft erfüllt. Die Elbe Liniath war so mies gelaunt wie Sauron selbst und oben schien es nicht besser zuzugehen. Dem Fürsten ging es sehr schlecht und er schien eine unfreundliche Konversation mit dem Kämmerere geführt zu haben. Ich habe versucht ihm Trost zu spenden, ihm gut zuzureden. Doch ich weiß bis heute nicht ob ich dafür Talent habe. Sein Problem ist wahrlich schwer zu lösen. Doch am Abend danach bedankte er sich bei mir, er wirkte etwas fröhlicher, aber auch nur ein Tick.

Mal schauen wie sich das entwickelt. Ablenkung habe ich ihm vorgeschlagen, viel Ablenkung. Aber er meinte, seine Arbeit würde ihn schon um einiges ablenken. Na ich hoffe, dass es das auch tut. Vielleicht lenkt es ihn etwas besser ab, wenn er sich mal andere Frauen oberflächlich oder etwas genauer anguckt. Er ist nun mal auch einfach ein Mann. Aber ich bezweifle auch, dass so etwas seiner Moral entsprechen würde.

Nun, ich selber fühle mich sehr gut abgelenkt. Ich treffe den Elb nun öfters. Sehr oft kann man sagen und ich fühle mich sehr wohl bei ihm. Ja es lenkt mich häufiger zu ihm und auch meine Gedanken sind die meiste Zeit bei ihm. Ich ertappe mich öfters dabei, wie ich versuche von meinen Pflichten zu flüchten und lieber zu ihm zu gehen. Ich kann mir selber nicht erklären wie ich zu solchen Gedanken komme. Er ist so liebevoll und zärtlich und er hat sehr viel Geduld mit mir. Er drängt mich zu gar nichts, zu überhaupt nichts. Ich fühle mich einfach zum ersten mal Wohl in der Nähe eines Mannes. Eines Mannes der mich nicht abweist.

Ich kann seit einigen Tagen zum ersten mal ehrlich Lächeln, denn ich freue mich stets auf die weiteren Tage die folgen werden.

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