Vor dem Spiegel

Mynerya Kaldenberg
1. Mai 2008 • Kommentare: 4

„Hast du dich je gefragt, was Freiheit ist? Nein natürlich hast du das nicht, es hat dir ja auch noch nie jemand befohlen darüber nachzudenken, nicht wahr? Oder dir die Erlaubnis dazu gegeben, zu überlegen wie es denn wäre, wenn du selbst entscheiden könntest was du willst. du bist doch eine Schmiedin, also sei doch mal deines Schicksals Schmied.“

„Bin ich das den nicht? Ich habe doch für mich entschieden, dass ich mein Leben dem Dienste anderer…“

„Erspar mir diese Leiher, dass höre ich jedes Mal!“

„Verzeih.“

„Warum entschuldigst du dich?“

„Weil…“

„Das weißt du nicht, so wie du immer nichts weißt, weil du nur eine dumme Magd bist. Eine Dienerin, welche nach Befehlen und Erniedrigungen giert.“

„Das ist nicht wahr!“

„Ach, nicht? Weshalb stellst du dich dann jedem so vor? Weshalb stellst du dich dann unter jedermanns Scheffel? Wieso hast du dich diesem Haus, Minas irgendwas, den dann als Magd unterstellt?“

„Weil es mein Leben ist, weil es immer so war und ich …“

„Es genieße so behandelt zu werden? Nein, weil du Angst hast die Menschen würden dich nicht mögen wenn du ihnen zeigst, was du tief in deinem Inneren bist!“

„Menschen haben mich noch nie gemocht, dass weißt du. Sie ließen mich immer alleine zurück, selbst meine Brüder damals, als wäre ich ein Ding. Sie haben sich nie für mich interessiert, es sei den sie wollten das wenige Glück das ich hatte, zerstören!“

„Du bist es doch selber Schuld, lässt du sie doch so mit dir verfahren als wärst du Besitz. Du bezeichnest dich doch sogar selber so. Du wehrst dich ja noch nicht mal, wenn sie dir was tun!“

„Das…“

„Ist die Wahrheit.“

„Nein, ist sie nicht. Bitte hör auf damit.“

„Warum?“

„Es tut mir weh.“

„Ich dachte du magst es, wenn man dir weh tut. Oder wie erklärst du dir dein Brandmal, oder all die anderen Dinge, welche zum Glück niemand mehr sehen kann.“

„Das ist etwas anderes. Es sind Zeichen das ich jenen, denen ich mich verschrieben habe, etwas bedeute.“

„Ist dem wirklich so, oder bildest du dir das nur ein?“

„Natürlich ist dem so, sie widmen mir ihre Zeit, als Dank dafür, dass ich ihnen diene. Sie züchtigen mich, damit ich sie besser umsorgen kann, weil sie meine Gegenwart zu schätzen wissen, diesbezüglich.

„So wie Galnet, der dich markierte und nun verließ.“

„Er musste gehen, er wurde dazu gezwungen.“

„So wie SIE vor langer Zeit, die Dame welche dich zu dem machte was du bist. Ein unterwürfiges Weib, dass um jeden Funken Aufmerksamkeit buhlt.“

„Sei still!“

„Schrei doch nicht, ich höre dich auch so ganz gut.“

„Warum tust du das, wieso stellst du mein Leben so in Frage. Ich habe dir Nichts getan, also lass mich doch in Frieden!“

Nur das Prasseln des Feuers war noch zu hören. Langsam blickte ich mich um, doch der Raum war leer. Niemand war zusehen, so wie immer. Was hatte Ich auch anderes erwartet. Langsam blickte ich wieder in den Spiegel.

„Wie immer bin ich alleine, niemand ist sich meiner gewahr. Denkst du die anderen bemerken überhaupt, dass es mich gibt?“

„Das kann ich dir nicht sagen, aber vertrau mir. Ich bin immer für dich da.“

„Zum Glück, sonst habe ich doch niemanden der mit redet.“

Kurz fasste ich mir an meine rechte Wange, wo das Brandmal zu spüren war. Es tat immer noch weh, wenn man es drückte. Nur dieses Mal spürte ich etwas, auf der nie verheilten Narbe. Etwas feuchtes, dass sich dort ausgebreitet zu haben schien. Eine Träne. Warum war sie dort?

„Weine nicht deswegen, ich meine es nur Gut mit dir. Und komm, du musst los. Deine neue Herrin erwartet dich sicher schon in Schlucht.“

„Da hast du Recht, nicht dass ich sie enttäusche. Sag, glaubst du…“

„Was soll ich glauben? Das sie dich besser behandelt als die anderen? Dich nicht einfach fort schickt und wieder alleine lässt.“

„Ja…sie scheint anders zu sein. Sie schien sogar so etwas wie Interesse an meinem Leben zu haben.“

„Vielleicht um dich damit zu verletzen?“

„Nein, dass glaube ich nicht. Vielleicht sieht sie eine Art vertraute in mir. Wie dem auch sei, ich werde alles für sie tun. Sie soll sich meiner Dienste gewiss sein.“

„Du weiß, ich wünsche dir alles Gute dabei, aber zügele deinen Enthusiasmus.“

„Meinen was?“

„Wie soll ich sagen, deine Vorfreude. Sieh erst wie es sich entwickelt, mit dem Haus.“

„Ich habe da ein gutes Gefühl. Die anderen Mitglieder des Hauses sind so anders, als die Menschen welche ich bisher kennen gelernt habe. Irgendwie freundlich. Selbst der knurrende Mann.“

„Lass uns später darüber sprechen, du musst aufbrechen. Die Sonne geht langsam auf.“

„Oh, du hast Recht, ich will ja nicht zu spät kommen und gleiche eine Rüge erhalten.“

„Ach ja, denk dran.“

„Was?“

„Erzähl niemanden von unseren Gesprächen, du weißt, sie würden es nicht verstehen. So wie die anderen damals.“

„Sicher, ich werde niemanden etwas sagen. Das verspreche ich dir.“

„Gut, dann auf. Wir können Morgen weiter quatschen.“

  1. Lynne sagt:

    ooc: Schizophren?!

  2. Rodgar sagt:

    *schaut zu Lynne und nickt leicht* Scheint so.
    *schaut zu Mynerya* Wilkommen im Club.Achte darauf nicht dem Wolf über den Weg zu laufen..Rod ist ja ganz nett aber….du wirst schon sehen 😉

  3. Alrich sagt:

    Das mir hier keiner die Zofe der Baroness anknurrt 😀

  4. Ardeyn sagt:

    Anbrummen dann vielleicht?

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