„Was läßt euch so sicher sein, ihr würdet unterliegen?“
„Ich werde mich nicht verteidigen.“
„Das macht die Sache kompliziert. Aber nicht unlösbar.“
Elyawyn seufzte leise. „Seht davon ab. Sobald ihr die Klinge erhebt werde ich fort sein.“
„Dann sagt mir, was ich lernen muß, um euch zu helfen.“
„Bitte?“
„Was muß ich lernen, um euch zu helfen?“
„Wobei wollt Ihr helfen?“
„Entweder seid ihr jemand, der gerne anderen Leuten weh tut. Einfach, weil er kann. Oder ihr seid jemand, der nicht möchte, daß soetwas geschieht. Beides gleichzeitig jedoch in nur einem Menschen ist… Seltsam. Um das Mindeste zu sagen.“
„Mag sein. Und wobei genau wollt Ihr nun helfen?“
„Euren Weg zu finden. Und dafür zu sorgen, daß ihr – keinen Teil von euch mehr zu fürchten habt.“
Einen Weg finden würde bedeuten, vom jetzigen abzukommen. Wenn sie diesen überhaupt ginge. Im Augenblick stand sie still, trat noch immer auf der Stelle, unschlüssig ob sie umkehren sollte oder weitergehen. Oder gar einen anderen wählen, den sie alleine nicht finden konnte.
Ruhelos lag sie auf dem Bett im Gasthaus. Ein Bett. Eine Decke, ein Kissen. Ungewohnt, lange Zeit nicht gehabt, schlicht nicht gebraucht. Ob Najisa am anderen Ende des Raumes schlief, konnte sie nicht sagen.
Ein geschlossener Raum. Warum war sie überhaupt hier geblieben? Wieder keine Antwort – sie wusste es nicht. Und dennoch lag sie hier, den Blick an die Decke gerichtet. Wieder einmal. Wie die Stunde zuvor. Und die Stunde davor.
„Du denkst nicht ernsthaft darüber nach, morgen zu diesem Fürstchen zu gehen, oder?“
„…“
„Elya.. heb deinen Arsch und beweg dich hier raus.“
„Ich … möchte nicht, Lai.“ Kaum war dieser Satz beendet, schlug ihr wieder kalter Zorn entgegen, kroch den Rücken hinauf, hinterließ ein unangenehmes Prickeln im Nacken.
„Sag das nochmal.“
„…“
„Beweg dich.“
„… ich. .möchte nicht.“
„Du glaubst also, dieser dahergelaufene Aristokrat kann dir helfen, ja?
Wobei soll er dir helfen? Verrat es mir, wobei, Kind?“
Sie schloss die Augen, schwieg.
„Bist du.. bist du weggelaufen?“
„Nein.“
Das war sie nicht. Nicht vor ihm fortgelaufen, sondern vor dem Rest des Clans. Einen Bluthund zu töten bedeutet, sich selbst das Recht auf Leben zu nehmen. Die Klinge, die seine Zeichen auf ihrem Rücken hinterlassen hatte, hatte an seiner Kehle ein Zeichen von ihr hinterlassen. Ein langes, schmales; einen feinen Schnitt, ein Meer von rotem Leben auf dem Boden des Zeltes.
Sie hatte einen Mörder getötet und sich damit selbst zu einem gemacht. Ironie.
„War er.. schlecht zu dir?“
„Darüber darf ich nicht urteilen.“
„Doch.. weil du ein Mensch bist. Du hast jedes Recht. Gerade weil du hier bist. Hier ist es nicht wie bei dir zu Hause – Hier bist du frei.“
Alle sprachen sie davon.
Frei sein.
Dabei wusste sie nicht einmal, wie das geht.
hrrrrr immer ein genuss das zu lesen
*leise weint*
ooc: Wie immer toll!
*naji flausch* *dann verneig* Mui.. danke. Und so. =)
Ähm… Ja… Die kann einem manchmal total leid tun.
Aber das mit der Freiheit bestreite ich! Sie ist nur – relativ. *g*
Leid tun? O.ô
Die hat’s verdient! Lass sie leiden! xD