Vorwärts!

Zarroc Angor
10. Juli 2008 • Kommentare: 7

Heute ist mein fünfzehnter Geburtstag. An solchen Tagen, erlauben uns die Offiziere zu feiern und es gibt sogar Met und Bier. Doch heute nicht.

Am morgen dieses Tages kam ein Reiter ins Lager, er preschte mit seinem halbtoten Pferd direkt zum Zelt des Offiziersstabs. Ein paar Augenblicke später wurden wir zu den Waffen gerufen. Niemand, auch ich nicht, wusste was uns bevorstand. Die Offiziere und Weibel liefen mit ernsten Gesichtern durch das Lager und ließen uns die Zelte abbrechen. Auf fragen reagierten sie wie gewöhnlich nicht. Wir maschierten Richtung Nordost. Unser Battalion und die zwei Schwester Battalione, zusammen rund 1500 Mann. Noch fühlten wir uns stark und unbesiegbar. Doch es sollte anders kommen.

Nach etwa 6 Stunden Marsch erreichten wir eine von Felsen zerklüftete Ebene. Den Namen dieser habe ich vergessen, doch nicht den Namen jenes Bollwerkes das uns am Horizont mit seinen Türmen und Mauern erzittern lies. Barad Gularan. Eine Demonstration der Macht unseres Feindes. Kein Gegner in Sicht. Es war hell, doch die große Feuerkugel am Himmel ließ sich, wie immer in Angmar nicht blicken. Düstere Wolken türmten sich über jener Feste, dessen inneres ich nie sehen wollte. Wir standen auf einem Boden aus Asche und Stein. Verbrannter Boden, toter Boden. Unser Hauptmann lies uns in Schlachtformation antreten. Lange Reihen. Schildträger vorne und dahinter jene mit Stangenwaffen. Hinter diesen wiederum stand der Rest, mit allermöglicher Bewaffnung. Über Bogenschützen oder gar Armbrustschützen verfügten wir nicht. Es wäre Verschwendung solch teure Waffen einem Strafbattalion zuzugestehn, erfuhr ich später. Es mag wohl eine Stunde vergangen sein als starker Regen einsetzte. Er schmeckte säuerlich und stank verfault. Ausser dem platschen der Regentropfen auf Rüstzeug und Boden war es erstaunlich leise. Kein Mann sprach. Lediglich Befehle hörte man ab und zu durch die Reihen schallen.Dann hörten wir sie. Keine Trommeln, keine Rufe nur lautes im Gleichschritt tönendes gestapfe. Die Männer wurden nervös. Niemand wusste was zuerwarten war, und welchem Gegner wir nun Gegenüberstanden.

Dann sahen wir sie. Urukkaihs……hunderte….tausende. Fast lautlos über eine Anhöhe kommend. Nur das scheppern ihrer Rüstungen und Waffen war zuvernehmen. Ihre Zahl erschien endlos. Ein Mann neben mir machte sich Nass. Ich stand ganz vorne. In der Schildreihe. Ein altes Holzschild und ein schartiges Kurzschwert in den Händen.

„Ruhig bleiben!“ erscholl es aus den hinteren Reihen. “ Ganz ruhig!“. Rund 500 Schritt vor uns blieben sie stehen. Lautlos. Wortlos. Mit zitterten die Knie. Ich hatte zwar schon einige Kämpfe bestritten doch nie eine Schlacht, und nie gegen Uruks. Ich sah mich um. Ich sah in die Gesichter meiner Kameraden und sah blanke Furcht und Verzweiflung. Blasse Gesichter mit Angstgeweiteten Augen. Sie waren der Abschaum der Gesellschaft, oft hatten sie Angst und Schrecken verbreitet, doch nun war es anders. Dann kam der Befehl :“ Langsam Vorrücken!“ Niemand bewegte sich. „Vorwärts Ihr Bastarde!!!“.Keine Ruhmreiche Rede wie in den Heldensagen. Kein ermutigendes Wort. Verdammt sei die Welt mit Ihren Geschichten. „Vorwärts Ihr Hundesöhne, oder ich reiße Euch die Schwänze aus!“. Langsam kam Bewegung in unsere Reihen. Auch ich ging mit erhobenen Schild richtung den Feindlichen Reihen los.

400m…….300m….“Schilde hoch!“….250m…“langsam!“……….Ein Infernalischen Brüllen ertönte aus den Reihen der Uruks. Vor Furcht wie gelähmt blieben wir stehen. Dann rannten sie los. 200m……..150m…….“Piken im Anschlaaaag!“………..100m…….Nun brüllten auch wir. Keinen Schlachtruf wie in den so wunderbaren Heldenepen. Wir schrien unsere Angst hinaus. Ich übergab mich……50m………20m…….10m…….Mit einem ohrenbetäubenen Krachen trafen sie auf uns. Ich wurde von der Wucht des Aufpralls sofort zu Boden geworfen. Dies muss auch der Moment gewesen sein als mein Schildarm brach. Ich spürte nichts. schwere Stiefel trafen mich. Blut spritze mir ins Gesicht. Cerdo, ein Massenmörder aus Osgiliath lag neben mir mit weit aufgerissenen Augen und schire nach seiner Mutter. Ich schaffte es aufzustehn. Cerdo nicht. Er wurde totgetrampelt. Nun sah ich auch, dass binnen sekunden unsere Reihen vollkommen auseinander brachen. Kein Schildwall hatte stand gehalten. Die meisten rannten um Ihr Leben. Doch viele kämpften auch. Ich hörte ein Brüllen drehte mich um und sah einen riesigen Uruk mit erhobenem Beil auf mich zustürmen. Ich wollte mein Schild heben, doch mein Arm wollte sich nicht bewegen. Ich schrie. Es wurde erst rot, und dann dunkel.

Meine erste Schlacht. keinen Gegner hab ich getötet. Nichteinmal verletzt. Wir erlitten eine erbarmungslose Niederlage. Doch ich lebte. Ich erwachte in Dunkelheit. Meine Glieder schmerzten und getrocknetes Blut verklebte mein Gesicht. Ich lag in Ketten, nein ich hang. An einer feuchtkalten Steinwand. Entstzliche Schreie schallten durch das Gemäuer. Eine Tür öffnete sich und Fackelschein erhellte den Raum. Zwei Männer und eine Frau betraten meine Zelle. Diener der eisernen Krone. Kein Wort fiel. Die Frau trat an einen Tisch und rollte ein Bündel aus. Messer, Zangen, Hammer und Geräte die ich noch nie in meinem Leben sah. Mit einem lächeln im Gesicht kam sie auf mich zu, eine Zange in der Hand. Ich wusste was nun kommt.

„Scheiße verdammt! Götter, steht mir bei!“…………

  1. Elyawyn sagt:

    Zarroooooc – More Tag! xD

  2. Zarroc sagt:

    More Tag????? um es mal so auszudrücken: Watn das?

  3. Elyawyn sagt:

    Gucks du Forum in dem Thread übers Bloggen, das is damit net der komplette Eintrag auf der Seite steht sondern dieses ‚weiterlesen‘ dings kommt an einer STelle deiner Wahl.
    Ich würds dir hier ja schreiben, aber der commentbereich schluckt html, bringt also nix

  4. Alrich sagt:

    Oha, armer Zarroc, harte Ausbildung hat der wohl 🙂

  5. Bregon Strago sagt:

    Das trifft es ziemlich genau, Gisi^^

  6. Yvaine Linassay sagt:

    boh, ist das geil geschrieben!!! Ich steh gar nicht so auf Mord und Todschlag, aber das ist ja… 😯
    kann ich nix weiter zu sagen… Doch! Schreib weiter!!! Los los los

  7. Iyrawen sagt:

    Ja, sehr schön verfasst. Keine der erwähnten „Heldensagen“ und gerade deshalb wohl so mitreißend… 🙂

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