Ein anderer Weg

Laerien Ruhwardon
2. September 2009 • Kommentare: 4

Sachte schloss Laerien die Tür hinter sich, es war ein Abend nach ihrem Geschmack gewesen, sie hatte Unterhaltung gehabt und Musik, nette Gespräche geführt. Sie seufzte leise als sie sich auf dem Stuhl nahe des Kamins nieder ließ, so schön der Abend auch war, so sehr hatte sie heute die Veränderung in ihrem Leben gespürt, es war ihr bewusst geworden wie sehr sie die Vertrautheit und Geborgenheit ihres Elternhauses vermisste dem sie entrissen worden war. Ihr Blick ging kurz zu der verschlossenen Türe, sie wusste das dort draußen jemand stand, der darauf achtete das sich niemand Unbefugter ihr nähern konnte. Zum einem gab ihr das natürlich Sicherheit doch zum anderen engte es sie ein, diese ständige Beobachtung, den ganzen Tag hatte sie darauf zu achten wie sie sich zu verhalten hatte. Immer höflich lächeln, immer freundlich sein, auch wenn es ihr im Moment nicht immer danach zu Mute war.

Ihre blauen Augen bekamen einen feuchten Schimmer als sie an ihren Vater dachte, der Brief den sie an ihn geschrieben hatte war bereits auf den Weg, Dalthion hatte sie genug vertraut, er hatte sich um einen Boten bemüht. Doch wusste sie auch dass es seine Zeit dauern würde bis dieser ihren Vater erreichte. Viel konnte in dieser Zeit geschehen und vielleicht konnte sie sich wirklich hier einleben, sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Sie würde das Beste daraus machen, so wie Sir Cardaan vorher in ihrem Gespräch zu ihr gesagt hatte, ein sehr netter und höflicher Mann, wenngleich sie auch anfangs nahezu keinen Ton hervor gebracht hatte. Die Gräfin wollte eigentlich nur sehen was sie denn zuvor von Sybell gelernt hatte, doch dann ging sie, ohne noch viel zu sagen und kurz darauf war auch noch Sybell gegangen so dass sie plötzlich ganz alleine mit Sir Cardaan im Raum stand. Sie war ohne Frage aufgeregt gewesen, er war immerhin ein Fremder für sie und die Situation plötzlich alleine mit einem, ihr Fremden zu reden, war neu für sie. Sie empfand es allerdings als weniger schlimm, als sie sich das vorher vorgestellt hätte.

Sie schmunzelte bei dem Gedanken an den frühen Abend, sie hatte auf der Bank gesessen und schmollend in das Kaminfeuer gestarrt, nachdem der Fürst ihr ein weiteres Mal einen Besuch in Bree verwehrte, natürlich wollte sie es nicht einsehen, noch länger zu warten und natürlich hatte sie ihr Wort gegen ihn erhoben, ihn versucht zu überzeugen sie doch dort hin zu lassen. Es wäre ihr wohl auch egal wenn eine ganze Herrschaft von Wachen sie begleiten würde. Hauptsache sie würde diese Stadt endlich sehen, endlich ein wenig von hier raus kommen. Für jeden Widerspruch den sie leistete, für jedes Aber und für jede negative Reaktion ihrerseits zählte der Fürst einen Tag des Wartens hinzu. Auch damit hatte sie sich nicht abfinden können, zumindest bis ihr Dalthion Einhalt gebot, ansonsten wären es wohl mittlerweile Wochen denn Tage die sie länger zu warten hatte. Sybell hatte sie dann so vorgefunden und ihr sogleich angemerkt das sie etwas auf dem Herzen hatte Sie hatte ihr auch gleich ihr Herz ausgeschüttet und die Gattin des Fürsten hatte auf ihre ganz eigene Art darauf reagiert und ihr sogleich beigebracht wie Laerien am besten zukünftig zu reagieren hatte. Schnell erhob sich Laerien aus ihrem Stuhl, sie knickste Richtung Kamin, versuchte sich wieder an einem Lächeln, nicht ihrem üblich höflichen Lächeln sondern eines das eher schüchtern und mädchenhaft wirken sollte. Ihr Blick senkte sich gen Boden ehe sie ihn wieder hob und kurz zu dem Kaminsims sah. Genau das hatte Sybell ihr beigebracht, so solle sie künftig dem Fürsten gegenübertreten, ebenso wie sie ihm immer Recht geben sollte, auch wenn sie nicht seiner Meinung war. Das war der Zeitpunkt gewesen an dem sie gezögert hatte, ihrer Meinung nach kam dies einem Lügen gleich und Lügen gehören sich nicht, ihr Vater hatte ihr immer gelehrt die Wahrheit zu sagen. Doch legte Sybell es als eine Art Gegenwehr aus und Laerien fand ihre eigenen Worte dafür, es war nur eine andere Art des Weges der zum gleichen Ziel führen sollte.

Langsam ging sie auf ihr Bett zu, es war spät und sie war bereits müde, aber jene Worte hatte sie noch im Kopf, denn so gesehen war sie hier nicht so vielen Veränderungen ausgesetzt als bisher angenommen, sie musste nur einen anderen Weg einschlagen. Sie beschloss genau das zu tun, auch wenn sie noch viel zu lernen hatte wie man diesen Weg am besten beschreitet.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Lügen! Alles Lügen! Aber ich glaube, du hast am Anfamg mal Ellena und Sybell verdreht. o.O

  2. Sveawyn sagt:

    Da ist nichts verdreht und nein das sind keine Lügen *hüstelt* nur geschickte Manipulation

  3. Sybell sagt:

    Hier hast Du die Gräfin und die Fürstin verdreht: „Die Fürstin wollte eigentlich nur sehen was sie denn zuvor von Sybell gelernt hatte,“ 😉

    Und ich sag doch, dass sind keine Lügen. Es ist ja nur zu dem Besten der Männer *fg*

  4. Sveawyn sagt:

    ahhh oke habs geändert – da war nieee was *hust*

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