Blick gen Heimat

Ellena Elteror
27. Oktober 2009 • Kommentare: 0

Noch lange nachdem Drakon Meroun das Haus verlassen hatte stand Ellena am Fenster und sah den Weg hinab, den ihre Leibwache genommen hatte. Die Gräfin schluckte schwer, sie hatte Drakon den Brief, versehen mit dem Siegel Linhirs und dem des Hauses, gegeben. Er hatte ihn mit einer leichten Verbeugung entgegen genommen und barg ihn dann sehr sorgsam unter seinem Waffenrock. Kein Wort des Zweifelns, keine Erwägung die Reise nicht anzutreten. Die ehemalige Klinge hatte auch nachdem er das bestenfalls vage Ziel kannte, lediglich ruhig geantwortet. Als sie anfügte, dass dies kein Befehl sein könne, sondern lediglich eine Bitte zumal die Reise im schlimmsten Falle sein Leben kosten könne, hatte er wieder schlicht geantwortet: „Es wird geschehen, wie Ihr es wünscht, Milady“ Wenige Stunden später brach Drakon Meroun auf, bei sich den Brief Ellenas tragend. Er würde nicht ruhen, bis er ihren Bruder gefunden hatte, das wusste die Gräfin…

Freiherrn Pyke zu Linhir
von Ellena Salas, Gräfin zu Minas Faer

geliebter Bruder,
mit großer Sorge lese ich den Brief, den Du mir geschickt hast, und bin dennoch froh ihn vor mir zu haben, bedeutet er doch, dass Du lebst. Ich bete, dass mein Bote Dich sicher erreicht und mir berichten kann, dass Du wohlauf bist.
Lasse mich dies gleich vorwegnehmen. Mir geht es gut; zwar bereitet sich das Haus unter Fürst Cinlir Winthallan weit mehr auf den Krieg vor, als dies zuvor der Fall war, noch aber sind wir verschont. Jeder Mann, der Sir Aldorn dient, achtet nun darauf stets bereit zu sein.

Leider kann ich Dir sonst keine guten Nachrichten senden. Die Nachrichten, die ich über Vater erhalten konnte lassen nichts Gutes ahnen. Offenbar ist er nach wie vor krank, ist aber dennoch dem Ruf des Truchseß gefolgt, wie du weißt. Berichten aus der Stadt ist zu entnehmen, dass sein Zustand zwar als stabil zu bezeichnen ist, mehr jedoch nicht. Der Leutnant der Hausgarde, Freiherr Tharlegond Elteror, konnte mir eine genaue Auflistung der Einheiten Linhirs geben, vielleicht ist dies eine Hilfe für sich, obwohl ich vermute, dass Du diese Männer an Deiner Seite dringend benötigen würdest…

Dies sind die Zahlen, die ich vom Leutnant habe. Er hat mich darüber informiert, dass der Baron von Linhir sämtliche Männer den Heermeistern des Herzogs unterstellte. Du wirst das besser einschätzen könne, aber es scheint als seien nahezu alle waffenfähigen Männer außer Landes, mögen Dein Weg stets erhellt bleiben, Bruder!
350 Infanterieeinheiten: Schwert und Schild
100 Infanterieeinheiten: Speerträger
100 Infanterieeinheiten: Hellebardiere
50 Infanterieeinheiten: Bogen
50 Infanterieeinheiten: Armbrust und
100 berittene Reiterei, Leibgarde des Baron von Linhir

Da weder der Baron noch Du die täglichen Geschäfte in Linhir versehen könnt, muss ich versuchen in Erfahrung bringen, wie es sonst um das Baronat steht. Ich nehme an, es ist kaum möglich, derzeit sicher nach Linhir zu gelangen, sollte es allerdings notwendig werden, werde ich den Fürsten bitten, mich ziehen zu lassen. Bis dahin lieber Bruder, gib gut auf Dich acht, ich hoffe und bete, dass wir uns wieder sehen. Fühle Dich umarmt

Ellena Salas
Gräfin zu Minas Faer

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.