Nachrichten aus alter Feder…

Briefarchiv
8. März 2010 • Kommentare: 3

Ein Schreiben erreicht das Herrenhaus,  jeder der Theowalts Schrift schon einmal gesehen hat, erkennt dass es ein Brief von ihm ist. Es ist mit unauffälligem grauem Wachs verschlossen.

Das Papier ist wie immer sauber und ordentlich gefaltet und beschrieben. Die Kniffe scheinen von der langen Reise zu kommen, die der Brief hinter sich hat.

Zu Händen des

2. Fürsten zu Minas Faer,
9. Herzog zu Ost-Agar
C. Winthallan
Siedlung Krähenhöhe
Breeland
Lange Straße 8

Hochgeachteter Fürst,

ich schreibe Euch diese Zeilen kurz vor dem Aufbruch in meine neue Heimat.
Seltsam klingt es immer noch in meinem Ohren, wenn ich das Breeland als mein Heim benenne, doch ebenso gut tut es, überhaupt einen Ort, als Heimat bezeichnen zu können.

Ich bin mir sicher, gefunden zu haben, worum Ihr mich gebeten habt.

Thal ist immer noch der verwinkelte Ort, mit tausenden von Händlern die bemüht sind, ihre oft mehr als überteuerten Dinge an den Mann und die Frau zu bringen. Doch letztendlich habe ich einen der besten Händler für besondere Möbel ausfindig gemacht und denke ihr werdet zufrieden sein, wenn ich zurück bin.

Auch für meine Familie konnte ich etwas erreichen. Meine Nichte kann nun endlich fort, aus dem Haus ihrer Mutter und ihres Vaters. Dieser Mann kommt mir jedoch nicht wie ein Vater vor, eher wie ein Nichts-Nutz, der seine eigene Tochter wie einen Esel hält.

Als ich ankam war meine Schwester bereits seid 3 Tagen unter der Erde. Wie gerne würde ich begraben sagen, doch mein werter Schwager hielt es für einfacher sie mehr oder minder verscharren zu lassen. Ich habe mich persönlich um etwas Angemessenes gekümmert. War ich auch im Leben für sie kein guter Bruder, dann wenigstens nun.

Der Tölpel von Ehemann meiner Schwester, schmückte sich bei meiner Ankunft schon mit dem nächsten Weiberrock und hielt es für nötig sich mit der Dame zu brüsten und wollte mir stolz erzählen, wie handzahm meine Nichte sein konnte, wenn man sie passend bestrafte. Wie gern hätte ich ihn in seine Schranken verwiesen, doch bin ich zu alt und zu ungeübt gegen einen schmerbäuchigen Troll anzugehen. Inwiefern eine solche Behandlung zu Lebzeiten meiner Schwester an der Tagesordnung stand vermag ich nicht zu sagen, doch vermute ich das schlimmste. Meine Nichte behielt die Antworten auf diese Fragen für sich, doch ließ man sie des Öfteren deutlich spüren, dass sie zu tun hatte was man ihr auftrug.

Ich besorgte meiner Nichte eine Anstellung, als Magd, bei einem Bauern, die sie antritt nachdem sie mich ein Stück des Weges begleitet, damit ich die Jahre meiner Abwesenheit für eine Weile vergessen machen kann. Sie wird es besser haben. Ich schloss einen Vertrag, dass sie ein Dach über dem Kopf, ein Bett, Kleidung und Nahrung für ihre Arbeit erhält. Für Kosten die darüber hinaus für sie  entstehen, werde ich aufkommen.

Nun werde ich im Alter doch sogar noch etwas für meine Familie tun können.

 

So verbleibe ich, mit den besten Gedanken an die Heimat und hoffe, dass dieses Schreiben Euch vor mir erreicht.

 Hochachtungsvoll Theowalt Ategon.

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Oh wie schön! Unser Kämmerer kommt wieder!

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Mentale Notiz an mich: Bekanntenliste in Thal durchgehen und dem Schwager einen Besuch von unfreundlichen Männern abstatten lassen. Darüber hinaus – Theo darauf hinweisen, dass die Idee mit dem Geschenk von ihm kam, weil Cinlir leider keine so tollen Ideen hat. *g*

  3. Theowalt sagt:

    @Giselher: Ja, Theo kommt angelatscht 🙂

    @Cinlir: Nein, nein… die Idee stammt vom Fürsten 🙂 Der Theo kann quasi gar nicht selber denken … also doch schon ein bißchen aber der würde nieeeeeee auf eigene Faust einfach mal so entscheiden was der Fürst zu schenken hat.

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.