Desert Rose

Sandwind
7. April 2010 • Kommentare: 3

Draußen stand die Sonne hoch. Dennoch war kaum etwas von ihr zu sehen. Der Sand machte es, dank des Sturms, so gut wie unmöglich. Die Zeltplanen wurden heftig von ihm gebeutelt. Allerdings war das Zelt gut aufgestellt worden – in seinem Inneren war kaum etwas von dem Unwetter darum zu bemerken.

Sagt mir, was ihr seht?“, forderte der eine den anderen auf.
Der zweite zögerte, lächelte aber dann. „Ihr seid… dunkler geworden. Die Haare. Aber die sind nicht wichtig. Und die Augen… Sie sind jetzt die Farbe von tiefem Wasser, wie man es hier nicht kennt. Das könnte hier niemand deuten.“ Der Blick des ersten machte überdeutlich, dass er ihn so einfach nicht vom Haken lassen würde. Also fuhr er fort. „Auch ich kann nur raten, Anor. Und das hier ist nicht der richtige Ort um zu raten.“
Zumindest damit, das musste der Angesprochene anerkennen, hatte sein Gegenüber zwangsläufig Recht. Dennoch wurde der Blick nicht lockerer.
Der Wind machte eine Antwort unnötig. Er zerrte so stark an einer der Planen – bei genauerer Betrachtung gerade mal einer der hier üblichen Mäntel, dass diese drohte weggerissen zu werden. Und so machte sich der Heimische auf sie fester zu zurren. Die eigenen blauen Augen fanden solange nicht zu seinem Gast.
Langsam wurde die Luft kühler. Die Sonne musste untergegangen sein. „Es wird kalt werden, Anor.“ Als ob sich der Fremde das nicht hätte selbst denken können. Und als der Heimische ihm die Hand reichte…

Die Augen waren zugefallen. Und das durfte nicht sein. Flinke Beine, zur Herrin. Etwas Zeit für sich. Nur ein wenig. Die nötige Ruhe finden. Erkenntnis. Nicht nachdenken. Sicherlich würde genau das gut tun.

Der Mond schien. Die Nächte wurden wärmer.

  1. Sethur sagt:

    *knurrgrins* Naja… ganz doof eigentlich! Nagut, geniös. 😀

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