Minas Faer

Das Leuchten der Kerze erhellte nur spärlich die kleine Wohnstube in dem Haus am Brunnenweg. Elmion saß schon einige Stunden über diverse Unterlagen gebeugt an seinem Schreibtisch, der wohl am meisten noch beherrscht wurde von einem gewaltigen Heraldikband den er sich aus dem Anwesen mitgenommen hatte.

Leise knarrte die Tür als sich seine Schwester versuche hereinzuschleichen, wohl in der Annahme das er schon seit Stunden im Bett lag. „Vreyja, wir müssen reden“ Ohne aufzublicken sprach er zu ihr, sie schreckte auf und blickte zu ihm, ehe sie langsam näher kam „Setz dich, möchtest du etwas trinken?“ ohne die Antwort abzuwarten stand er auf, ging zur Kommode und schenkte 2 Gläser mit Wein ein. „W… was willst du denn reden? Wenn es um die Piephähne geht, ich bin unschuldig!“ Ein dezentes Heben der Augenbraue seinerseits kommentierte ihre Aussage.
„Nein“, er schob ihr den Becher zu, „du weisst ja, dass ich nun für dich verantwortlich bin… dafür dass es dir gut geht und das du eine gesicherte Zukunft hast“. Ihr Nicken war kaum mehr angedeutet „Vreyja, du bist mitlerweile im heiratsfähigen Alter, wären wir noch in Thal… und wäre Vater noch am Leben, glaub mir, du wärst bereits lange verheiratet. Nun ist es aber an mir einen Mann für dich zu finden, und das möglichst schnell“
„Aber? Aber, du willst mich loswerden?!“ „Nein!“
, er schlug leicht auf den Tisch um seiner Aussage mehr Kraft zu verleihen, „Aber es ist wichtig das du, noch in den nächsten Wochen einen guten Mann kriegst der für dich sorgen kann, es warten Aufgaben auf mich, die meine volle Aufmerksamkeit erfordern. Wenn es nach mir gehen würde, einen Lehnsmann Ost-Agar´s, denn diesen weiss ich zu vertrauen. Zumal ich dich dann weiterhin in meiner Nähe wüsste und du unter dem Schutz des Hauses stehen würdest.“
„Aber…“, leichtes Wimmern legte sich dabei in ihre Stimme, und ein sanfter feuchter Glanz stahl sich in ihre Augen,„Ich…. was ist wenn er kein guter Mann ist? Alyisha und Lady Bryanne haben gesagt, dass in Bree viele Männer herumlaufen die nur darauf aus sind einem Mädchen wie mir weh zu tun“.
Seine Hand lößte sich von dem Weinbecher und griff über den Tisch nach ihrer, seine Stimme, zwar immernoch dunkel und heiser, aber nun weitaus einfühlsamer, „Vreyja, es ist mein größter Wunsch dass ich einen Mann finde der es schafft eben genau das nicht zu tun. Aber ohne deine Hilfe und deine Zustimmung, wird es schwer für mich, du verstehst?“
„Wenn es dein Wunsch ist…“, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, „Aber… gib mir die Möglichkeit selber zu wählen, ja?“
„Du hast eine Woche Zeit, mit einen Wunschkandidaten zu nennen, viel mehr Zeit kann ich dir leider nicht einräumen… es eilt, auch wenn ich dir nicht sagen darf, weßhalb… glaub mir, ich würde dich nicht dazu drängen, wenn es nicht notwendig ist, ich werde bald nicht mehr die Zeit haben, mich um dich zu kümmern und für dein Wohl zu sorgen.“
Endlich stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen „Ich weiß dass du da bist wenn ich dich brauche, Elmion… und ich vertraue dir… ich werde den Mann heiraten den du für mich vorsiehst“

Diese Hürde war also genommen, aber war es wohl doch die einfachste von denen die noch auf ihn warten würden. Wieder ging er in Gedanken die Namen durch, die in Frage kommen würden, Hilfe… ja, er brauchte Hilfe.