Minas Faer

Es ist schon erstaunlich, wie ein Abend dass ganze Leben verändern kann. Vor ein paar Tagen noch, war ich Elmion Cardaan, Gardist und Schwerthand von Minas Faer. Nun… bin ich Elmion Valdoran, Gardist und Schwerthand von Minas Faer… und Graf von Thamaran. Was hat sich dadurch für mich geändert? Nicht viel, ich muss vor den gleichen Leuten buckeln, und habe nicht mehr Männern im Breeland etwas zu sagen als zuvor, dass wird sich wohl auch erst ändern sobald wir nach Gondor zurückkehren, falls wir dass je tun. Cinlir zeigte mir deutlich, dass man mich jetzt zwar  ohne Uniform mit „Erlaucht“ anspricht, ich jedoch im Dienst nachwievor eine Wache bin. Ein Gesicht unter vielen. Mein Vater hat früher gesagt, ein Mann wird an seinen Taten und seinen Aufgaben bemessen, nicht an den Titeln die er vor sich herträgt. Vielleicht hatte er Recht, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mich glücklich schätzen kann, eine Frau wie Edisa an meiner Seite zu haben. Es ist nicht so, dass wir wirklich eine Wahl gehabt hätten… aber dennoch, machen wir beide das beste daraus… und jeden Tag beginne ich mehr, Gefühle für sie zu entwickeln… auch wenn die Zukunft ungewiss ist, werde ich ihr mit breiter Brust an der Seite meiner Frau entgegen marschieren. Vielleicht habe ich in ihr den Rückhalt gefunden, den ich schon so lange suche… vielleicht komme ich mit ihr, endlich zur Ruhe. Doch ist es wirklich diese Ruhe die ich suche?

Ich begann meine Amtszeit… denkbar ungünstig mit einigen, mehr oder minder schwerwiegenden Fehlern, die mir aufgezeigt wurden. Ich halte mich zurück, mache weiter wie gehabt… und werde versuchen in kleinen Schritten vorran zu kommen.

Währenddessen gibt es im Hause wieder Aufruhr, der neue Gardist, Faeryllian, hat sich mit dem Schreiber geschlagen… ein Duell ohne das Wissen ihres Eidherren, offensichtlich ging es um eine Frau. Dabei war der Schreiber offensichtlich doch gerade dabei sich im Haus wieder einigermaßen zu etablieren… und schon beginnt er wieder damit, ein Unruheherd zu werden. Ich werde das weiter distanziert beobachten.
Ich „darf“ mich nichtmehr von meinen Gefühlen leiten lassen.

Stattdessen warte ich weiter auf den Tag, an dem wir endlich aufbrechen in eine neue Welt…. und ich wieder dass tun kann, was ich mein ganzes Leben über getan habe.