Wetterleuchten

Charaktere
10. August 2010 • Kommentare: 3

Mein Name ist Ysa Bridasdottir, die meisten nennen mich nur „Alte“ oder „Hexe“, als Lügnerin wurde ich sogar schon betitelt, doch die Geschehnisse von denen ich nun berichten will sind wahr. Ich möchte Euch vom Bären der West-Klamm und seinem ältesten Sohn erzählen, dessen Amme ich war .Unser Dorf „Snodal“ liegt hoch im Norden am Fuße einer Klamm, an der Westküste des Meeres welches wir „Koldehavet“ nennen und Ivar Uddasson ist unser Jarl. Ivar nennen alle nur den „Bären“ weil er zum einen das Gemüt einens solchen besitzt und zum anderen kommt ihn an Größe und Kraft niemand gleich. Nur seine Söhne können mit ihm konkurrieren. Sein ältester, „Raiyst“, ist beinahe ebenso groß und kräftig, sein Haar und sein Bart haben die selbe eisgoldene Farbe wie sie einst auch Ivar besaß, der mittlerweile ergraut war. Sein jüngster, „Styrkarr“, ist nur einen Hauch kleiner doch trägt er das flammende Rot im Haar wie seine Mutter.

In den letzten Monaten waren die Götter unseres Lebens wohl überdrüssig geworden, denn sie sandten uns noch mehr Kälte und Schnee als in den vergangenen Jahren.Weshalb ein Teil unseres Volkes vor langer Zeit schon in den Süden geflohen war. Die Vorräte wurden knapp und der „Bär“ war nun gezwungen zu handeln und das tat er auch. Seit über zehn Jahren hatte kein Jarl, keine Sippe und kein Hojtman mehr einen Raubzug bei dem Volk des Südens unternommen und so, meinte der „Bär“, würde es ein leichtes sein in Forochel reiche Beute zu machen. Es galt vorallem vier wichtige Beutegüter zu erlangen: Nahrung, Edelmetalle wie Schmuck und Geld zum tauschen, Waffen und junge Frauen, denn des Nordens Töchter starben meist zu früh und zu jung. So ließ also der „Bär“ zwei Otta´s unter jeweils einen seiner beiden Söhne mit jeweils 50 Mann Besatzung aus seinem eigenen Fyrd gen Forochel auf Byteferd segeln.

Nach ungefähr einem Monat kehrte Styrkarr als erster zurück, denn er war im Norden Forochels auf Byteferd gegangen und brachte reiche Beute mitsich.Nur wenige Tode im Fyrd waren zubeklagen und so feierten wir zwei Tage und zwei Nächte denn allein Styrkarrs Beute würde für zwei Winter reichen.

Erst nach drei weiteren Monaten kehrte Raiyst heim und er brachte keine Beute sonder schlechte Nachricht. Über die hälfte seines Fyrd waren tot und er und der Rest nur kaum entkommen. Köpfe brachte er von dukelhäutigen, stinkenden Reißzähnigen Wesen welche die Lossoth „Ork“ nannten. Raiyst berichtete seinem Vater dass diese Plage wohl weit aus dem Süden kam und sich weiter nach Norden verbreite und weder Frau noch Kind der Menschen am Leben ließe. Nachdem wir zwei Tage und zwei Nächte für die Toten gefeiert hatten rief unser Jarl Ivar Uddasson der Bär der West-Klamm seine Hojtmannen zum Thing. Auch ich wurde gerufen denn ich kann die Runen lesen, die Worte der alten Götter.

Es wurde entschieden, dass jemand in den tiefen Süden entsandt werden muss, um alles über diese Geschöpfe in Erfahrung zubringen. Ausserdem sollte das Verbleiben der geflohenen unseres Volkes geklärt werden. Doch wer sollte gehn?

Ysa, wirf die Runen!

Und da der „Bär“ dies forderte warf ich sie, doch als ich sah was sie zeigten wurde mir kalt ums Herz. Doch ich sprach die Wahrheit die mir die Götter sandten.

Es muss gehen  jener, der vom Blute des Hojtmans der Hojtmannen ist.

Es muss gehen jener, der die Haare des Eises trägt.

Nun brüllten die versammelten Hojtmannen einen Namen……“RAIYST, RAIYST, RAIYST!!!!“ während sie mit ihren Trinkhörnern und Waffen auf die Tische schlugen.

Und jener der geht, muss das Schiff verlassen an jenem Ort an dem das grüne Land vor Ihm liegt.

Doch jener der geht, kann nicht zurückkehren.

Schlagartig verstummten alle.

Nur sein Blut kann heimkehren und uns den Weg weisen.

Und so war es entschieden. Wir feierten zwei Tage und zwei Nächte den Abschied von Raiyst Ivarsson.

Am Tage danach stach Raiyst mit der Seolferwolf beim ersten Wetterleuchten des Jahres in See, doch bisher kam weder das Schiff noch einer derren Besatzung zurück.

Und so scheinen nun die göttlichen Weberinnen meinen Lebensfaden zuende gesponnen zuhaben, denn nun treibe ich ins Jenseits mit den letzten Gedanken an meinen Ziehsohn Raiyst und der Geschichte meines Volkes.

  1. Heridan sagt:

    Yaaaay! The Return of the Zarroc!

  2. Giselher Aldorn sagt:

    *Jubel* sehr schön! Und ich ahne, welcher Autor ein ganz klein wenig Pate stand 😀 Toll!

  3. Sybell sagt:

    Woah grandios!!!! Tolle Geschichte, die Du da webst, Zarroc! Ich freu mich!

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