Da steht sie nun und wartet, mit dem Schwert in der Hand vor Cenedor.
„Soldatentraining. Und schon ihn nicht!“
Es war die Strafe für das Pferd, dafür, dass sie einen Bauern bestohlen hatte.
‚Greif. Mich. An. _Jetzt_, Bursche.‘
Monaraen zuckt nicht wie üblich zusammen, nur die Augen zeigen wohl die Panik, die diese Worte wohl in ihr auslösen. Langsam greift sie zum Schwert und zieht es.
‚Wirds bald?!‘
Monaraen schluckt und nimmt das Schwert in die rechte Hand, ihre Hand fast sehr feste um den Griff und sie hebt es auch vor sich mit dem Schritt, den sie am Anfang mal gelernt hat. Sie beißt sich auf die Unterlippe, hebt das Schwert, währen sie zwei, drei Schritte auf ihn zu geht an und schlägt das Schwert sehr zögerlich von oben nach unten, wohl um die Schulter treffen zu wollen.
Cenedor runzelt die Stirn, macht einen Schritt nach rechts und schnellt nach vorn, holt mit der rechten Hand aus und schlägt zu.
Monaraen dreht wohl den Blick auch noch zu ihm, was natürlich bedeutet, dass der Schlag ins Gesicht geht. Sie fällt mit dem Schwung des Schlags zu Boden, auf die Knie, mit der einen Hand aber auffangend. Für einen Moment schaut sie erschrocken und fast panisch den Boden an.
Cenedor macht einige Schritte zurück, schnaubt leise und sieht Mon abwartend an.
‚Ich sagte – greif mich an, Bursche! Das war kein Angriff!‘
Monaraen atmet ein paar mal tief ein und aus und steht dann langsam auf. Der Blick ist noch am Boden, der Kopf gesenkt. Sie hat das Schwert die ganze Zeit über nicht los gelassen und begutachtet es für einen Moment, ehe sie den Blickt dann hebt, sich erneut in Kampfposition bringt. Deutlich ist wohl jetzt zu erkennen, wohin der Schlag ging. Unter das rechte Auge.
‚Worauf wartest Du?! Greif an!‘
Monaraen presst die Lippen zusammen und macht den gleichen Schlag wie zuvor nochmal, nur dass es diesmal um einiges Schneller und kraftvoller ist.
Cenedor ’s Mundwinkel zucken leicht und er macht einen leichten Sprung nach hinten, geht nach dem Landen leicht in die Hocke.
‚Los, weiter!‘
Monaraen schnauft aus Wut ganz leise und macht wieder zwei große, schnelle Schritte auf ihn zu. Dieses mal den Schwung von links oben nach rechts unten. Ziel… Schulter.
Cenedor macht einen Satz nach links aber einen relativ kleinen. Beinahe wie aus dem Lehrbuch wartet er ab bis die Klinge relativ nahe dem Boden ist und versucht dann mit seinem rechten Fuß kräftig drauf zu treten.
Monaraen wird von der Aktion mehr als überrascht und versucht noch, das Schwert schnell zu sich zu ziehen, damit er das halt nicht schafft. Dann greift sie erneut an, dieses mal noch ein wenig schneller an als vor wenigen Momenten und will wohl rechts waagrechte Schlagen, beide Hände am Schwert. Doch bevor sie bei ihm ankommt nimmt sie das Schwert nur mit der linken Hand und dreht sich erneut um sich selbst, nur um dann von links nach rechts in der Mitte durch zu schlagen.
Cenedor macht, während sie sich um die eigene Achse dreht, einen Satz nach vorne und rempelt sie kräftig an.
Monaraen wird erstmal angerempelt, zum anderen prallt ihr Arm, statt das Schwert seine Seite und sie stolpert einen Schritt halb zur Seite, halb nach hinten und landet mehr oder weniger auf dem Hintern, lässt einen Schmerzenslaut hören, als sie mehr als unsanft mit einem Tritt an der Brust gegen Boden gederückt wird.
Cenedor setzt wieder direkt nach und stellt seinen Fuß direkt, sofern sie nicht ausweicht, auf ihre Kehle und drückt dezent zu, den Blick kalt auf sie gerichtet.
Monaraen greift nun fasst panisch an sein Bein und Stiefel, so als könne sie ihn irgendwie davon abbringen, jetzt weiter zu drücken. Auch auf dem Gesicht ist deutlich die Panik geschrieben – weit aufgerissene Augen und eine gewisse Blässe.
‚Jetzt wärst Du tot, Bursche. Erbärmlich.‘
Cenedor nimmt den Fuß von ihrem Hals, tritt einige Schritte zurück.
Monaraen blickt ihn noch einige Momente mit genau dem selben Blick an… ängstlich, panisch. Dann setzt sie sich auf, um von der Position auch direkt aufzustehen. Das Training war noch nicht vorbei.