Vom Regen in die Traufe

Tugorn Linhir
7. März 2011 • Kommentare: 2

Tugorn hatte seine Runde durch die Siedlung beendet, ganz wie es ihm sein neuer Kamerad Torudir Perstil empfohlen hatte. Der junge Rekrut war sich bewusst, dass er noch einiges zu lernen hatte, aber schon nach den ersten Tagen hatte er den Eindruck, dass er es schaffen konnte. Die Männer, die nunmehr seine Kameraden waren, hatten ihm entweder brauchbare Ratschläge erteilt, oder waren ihm doch zumindest mit Wohlwollen begegnet. Der junge Rekrut war sehr dankbar dafür, hatte er nach dem Treffen mit dem Fürsten und seinem Seneschall doch damit gerechnet, dass eine sehr entbehrungsreiche und harte Zeit auf ihn zukäme. 

Der Fürst war eine beeindruckende, auf jeden Fall aber eine ehrfurchtsgebietene Erscheinung, genau wie die anderen hohen Herren des Haushaltes, die Tugorn bisher kennengelernt hatte. Als er eintraf, war er sofort zu einem der Prinzen vorgelassen worden und erfüllte damit den Wunsch seines Vaters, der seinen Sohn aufgetragen hatte, sich nach der Ankunft im Breeland im Haushalt der Winthallans zu melden und einen Brief zu überreichen. Tugorn kannte den Inhalt der Nachricht nicht, er konnte nur vermuten, dass es irgendetwas mit ihm zutun hatte. Allzu oft hatte sein Vater angedeutet, dass Tugorn, als Sohn eines Ritters des Barons von Linhir, seinen Weg zu gehen hatte und der lag nach den Wünschen des Ser Eriand nuneinmal nicht darin, sich weiter den Schriften der Gelehrten zu widmen.

Als Tugorn mit dem Prinzen Enlir gesprochen hatte und wieder entlassen worden war, wusste er bereits, dass er seine Zeit nun hier verbringen würde. andernfalls hätte man ihm sicherlich erlaubt, seine Reise fortzusetzen. Nach dem Gespräch mit dem Fürsten schließlich  glaubte er, dass sein Schickal besiegelt wäre. Er sollte im im Haushalt des Fürsten bleiben und nach den Worten Cinlir Winthallans sollte er das Waffenhandwerk lernen, die Wünsche des Jungen oder gar Ungehorsam schienen dabei für den Fürsten nichteinmal als Möglichkeit infrage zu kommen. Er würde also künftig als Rekrut in der Garde des Fürsten dienen und auch sonst hatte seine Gnaden dafür gesorgt, dass es dem jungen Mann nicht langweilig wurde. Neben seinen Dienst sollte er sich um Rüstungen und Pflege der Waffen in der Waffenkammer kümmern; ein Raum, der zum Bedauern Tugorns äußerst gut ausgestattet war. Das einzig Gute war, dass er nicht mehr als Page würde dienen müssen. Diese Tätigkeit war Tugorn inzwischen gründlich leid. Die letzten fünf Jahre hatte er damit verbracht, sich in Artigkeiten zu üben und sich bei zahllosen Abendessen an der hohen Tafel zu langweilen.

Die neue Arbeit war schwierig und Tugorn merkte schnell, dass er keinesfalls wusste, was man als Gardist zutun hatte. Zwar wusste er, dass er eben Wachdienst zu versehen hatte, aber damit erschöpften sich im Grunde auch schon seine Grundkenntnisse. Er ahnte schon, dies hier würde kein Spaziergang werden und nur wenige Tage später wusste er, dass er sich darin nicht geirrt hatte…

  1. Gwaethil Eglainion sagt:

    Hach, der ist niedlich.

  2. Sybell sagt:

    Ich mag Tugorn 🙂 Das wird noch lustig.

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