Der Weg der vor ihr liegt…

Fintol
7. November 2011 • Kommentare: 2

Ein Eid.

Ein Schwur auf ein nobles Haus auf Lebzeiten…

Es gab so viel, was dafür sprach und so viel, was dagegen hielt.

Die sichere Arbeit ist ein Grund dafür aber war Fintol nicht diejenige, die am lautesten ihre Freiheit verteidigte? Und da war noch… Ja, was würde ER davon halten? Würde ER sie auslachen? Sich verlassen fühlen oder sie gar am Ende verlassen?

Unruhig wälzte sich Fin auf ihrer Wolke hin und her. Sie hatte früher schon immer von einer eigenen Wolke geträumt und nun da sie eine hatte fand sie keinen Schlaf. Es lag nicht am Schnarchen der Männer im Wachhaus, sondern einzig an dem Summen in ihrem Kopf.

Fürst Cinlir war ein guter Mann. Anders als die, die Fin auf der Straße kennen gelernt hatte. Er war ehrenvoll, ausserdem war sie sich sicher, dass er seine Versprechungen halten würde. Genauso Akirah. Der ewig brummende und mies gelaunte Gardist war insgeheim sowas wie ein Bruder für sie geworden aber so leicht würde sie das nie zugeben, wozu auch? Es würde ihn wohl eh nicht interessieren.

Mit einem genervten Brummen erhob sich Fin aus ihrer Wolke. Mit nackten Füßen marschierte sie hinaus in den Garten des Wachhauses. Die Füße waren aber auch alles an ihr, was nackt war. Gedankenverloren saß sie auf der Mauer und blickte zu den Sternen hoch über ihr. Irgendetwas in ihr sagte der ehemaligen Diebin, dass es richtig ist dem Fürsten den Eid zu schwören. Trotzdem hatte das Mädchen Angst. Nicht vor möglichen Befehlen, sondern der Tatsache, dass sich alles ändern würde. Wirklich alles. Langsam atmete Fintol die kalte Nachtluft ein.

Was für ein Schwachsinn.

Sie hatte die Folter überstanden und schon so viele Jahre auf der Straße. Wieso sollte sie das jetzt nicht auch hinkriegen? Behände ließ sich die Diebin auf die Füße fallen. Ihre nackten Zehen griffen in das feuchte kalte Gras.

Fin würde nicht aufgeben, das hatte sie noch nie. Selbst, wenn ER sie verlassen sollte… Genervt wedelte sie den Gedanken weg. Sollte ER Fin verlassen, wusste sie zumindest, dass er sie nie wirklich geliebt hatte.

Sich ihrer Entscheidung nun sicher stapfte sie zurück ins Wachhaus. Die ehemalige Diebin würde den Eid schwören und sie würde ihn einhalten. Koste es, was es wolle….

Langsam kuschelte sie sich wieder in ihre Wolke. Zwar gaben ihre Gedanken immer noch keine Ruhe aber in sich selbst fühlte sich das Mädchen sicherer. Sie würde es allen zeigen. Früher hatte sie so viel falsch gemacht aber dieses mal… Ja, dieses eine mal würde Fin es allen zeigen und es richtig machen.

Für den Eid.

Für das Haus und seinen Fürsten.

Für sich…..

 

  1. Fianah sagt:

    Willkommen im Blog 🙂

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