The Winthallans 4.8 – Two in the bush

Lheonie Levin
6. Januar 2016 • Kommentare: 4

Es war einfach gewesen an den jungen Prinzen heranzukommen. Der alte Fürst war nicht mehr derselbe gewesen seit seine Frau so schwer erkrankte und Theron mit seinen 16 Jahren war einfach zu beeinflussen gewesen. Schnell trug sie die edlen Kleider einer Hofdame und war dafür zuständig dem jungen Mann allerlei Kurzweil zu bieten. Ihre Aufgabe in dem großen Gefüge des ultimativen Plans war einfach: In die Nähe des Prinzen kommen und ihn ausschalten. So hatte sie dafür Sorge getragen, dass sie sich für einige freie Tage fernab von Minas Faer aufhielten. Es wurde gelacht und gespielt, gesungen und gegessen und auch sonst allerlei veranstaltet. Glückliche Tage – zumindest für den Prinzen. Dann näherte sich der Tag an dem sein letztes Stündlein schlagen sollte. Lheonie hatte alles sorgfältig durchgeplant. Das Gift war geruchsneutral und in dem süßen roten Wein, den der Prinz bevorzugte, würde er nichts davon schmecken. Die Nacht war sternenklar, die Gesellschaft torkelte betrunken in ihre warmen weichen Betten als auch Lheonie lachend am Arm des Prinzen zog, um ihn in seine Gemächer zu bugsieren. Soweit klappte es auch. Beide landeten kichernd auf seinem großen Bett, der stürmische Sechszehnjährige zögerte nicht sich an Lheonies feinen Kleidern zu schaffen zu machen.

Lachend versuchte sie ihn davon abzuhalten. „Aber mein Prinz, ihr seid so stürmisch. Wollen wir erstmal einen Wein trinken?“ Sie kicherte geziert und angelte nach dem vorbereitenden Glas, hielt es in die Richtung des Erben des Fürsten und Herzogs. Er jedoch wollte nichts davon hören. Mühsam hielt sie das Glas fest während sie zeitgleich versuchte aus den flinken Fingern des Pubertierenden zu entfliehen – mit sehr minderem Erfolg. Ihre Strümpfe hingen bereits an ihren Knöcheln, ihre Brüste lagen frei als plötzlich die Tür aufgeschwungen wurde und Saengir, der beste Freund des Fürsten, in den Raum gestolpert kam während die Tür noch gegen die Wand krachte. Er war eindeutig sturzbetrunken.

„Ohohoho, wobei störe ich denn, Eure zukünftige Gnaden? Darf man mitspielen?“ fragte er lallend während er sich auf den Weg zum Bett machte. Lheonie funkelte ihn an als er sich näherte und versuchte verzweifelt nun wirklich aus dieser Situation herauszukommen. Der Prinz lachte nur, wahrscheinlich realisierte er alles auch nicht mehr wirklich. Dann jedoch geschah es. Saengir schnappte sich das Glas, welches Lheonie bis dahin eisern festgehalten hatte, und stürzte es in einem Schluck runter.

„Ach, Scheiße…“ murmelte die Frau als ihr wohlgeformter Plan mit einem Mal zerplatzte. Saengir schaute verdutzt, dann floss Blut aus seinem Mund, sein Gesicht wurde rot und schwoll an bevor er wie ein nasser Sack Kartoffeln auf dem Holzfußboden aufschlug. Theron brauchte nur wenige Augenblicke um nüchtern zu werden und die Situation zu erfassen. Nur wenige Augenblicke blieben ihr um sich von ihrem warmen, weichen Leben zu verabschieden bevor sie mit halbnackten Füßen und offenem Mieder in den Kerker geworfen wurde.

Die nächsten Tage vergingen schleppend in Dunkelheit. Man entkleidete sie bis auf ihr irgendwann vollkommen dreckiges Unterkleid, ihre roten Haare wurden mit brutalen Handgriffen und stumpfer Schere abgeschnitten. An einigen Abenden konnte sie zumindest warme Suppe zu sich nehmen nachdem sie die Beine für einige der Wächter breit gemacht hatte. Ihre einzige Hoffnung waren Salas und Aranglir, ja sogar Giselher der Salas die Treue geschworen hatte. Die Idee von Alejandro würde leben. Das war es wert – naja auch wenn es ihr gar nicht passte in diesem Kellerloch auszuharren. Aber man würde kommen und sie befreien und dann hätte dieser Alptraum auch ein Ende. Doch die Tage vergingen, niemand kam.

Dass alles verloren war realisierte sie erst wirklich als ihr die Schlinge des Galgen um den Hals gelegt wurde.

„Ach, Scheiße…“ sollten die letzten Worte der Frau sein bevor der Boden sich unter ihren Füßen auftat und sich das Seil um ihren Hals spannte.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Man möge es mir nachsehen, aber… „Ach Scheiße“ ist fast so gut wie „Schade“. ^_^,

  2. Fianah sagt:

    Wie tragisch! Es hätte alles so gut sein können…. :/

  3. Sybell sagt:

    Jaaa! Aber das war jetzt ja vorprogrammiert. Irgendwo schrieb Gwaddel auch dass Aranglir wusste, dass Lheonie versagt haben muss. Dann fand ich so nen Abgang noch passend für eine wie sie 😉 Und im Erben-Blog hab ich ENDLICH das gute Ende der 4.8 Geschichte gedängelt!!!!

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