Die Dame Ellena Elteror

Alessario Vargas
5. Oktober 2011 • Kommentare: 3

Die Dame Ellena Elteror

von Alessario Vargas

Öl auf Leinwand

Privatbesitz

Es handelt sich bei dieser Arbeit offenkundig um ein gemaltes Portrait; In klassischer, kunstfertiger und eleganter Machart erblicken wir hier das Bildnis der Ellena Elteror aus dem Hause Linhir.
Trotz der realistischen, lebensechten Darstellung Ellenas scheint sich der Maler auch großzügig bei Elementen der Symbolik bedient zu haben.
Ihre aristokratische und stolze aufrechte Haltung zeugt von ihrer Herkunft von hohem Geblüt.
Gekleidet ist sie in edle, fließende Stoffe, deren Farben – blau und rot – ihr zu all der Eleganz auch noch etwas Förmliches geben. Es sind die selben Farben, wie jene, die sich auch im Wappen Linhirs finden.
Ihr sorgfältig aufgestecktes Haar, gekrönt von einem Diadem, wirkt als Gegensatz zu ihrer hellen Haut sehr dunkel. Ihr Blick indes, aus kühlen grünen Augen, scheint den Betrachter intensiv zu ergreifen und auf eigentümliche Weise festzuhalten, egal an welcher Stelle vor dem Gemälde man stehen bleibt.
Der fein geschwungene Bogen ihrer Augenbrauen verstärkt diesen Eindruck und verleiht ihrem sanften, unergründlichen Lächeln eine bedeutsame Tiefe.
Um ihren Hals schmiegt sich eine Kette mit einem recht ungewöhnlichen Anhänger:
Ein blutroter Stein, dessen Form an ein Herz erinnern mag, wird von einem feinen Gespinst aus Silberfäden umfangen.
Die anderen Schmuckstücke Ellenas sind von eher zurückhaltender Eleganz.
In ihrer Rechten hält sie eine einzelne Schwertlilie mit leuchtend weißen, frischen Blüten.
Ein geschulter Beobachter mag bemerken, daß der Stiel der Lilie und Ellenas Unterarm eine Linie bilden, die exakt auf der Bilddiagonalen verläuft.
Folgen wir dieser imaginären Linie in den linken unteren Bildbereich, so finden wir dort eine Schale mit Obst auf dem Tisch, wie sie oft auf Portraits zu finden sind, um dem Betrachter einen Hinweis auf Wohlstand und materielle Sicherheit zu geben. Allerdings zieht diese Schale mit einer ungewöhnlichen Gestaltung den Blick auf sich: Auf ein paar fahlen Birnen, dunkelroten Äpfeln und nebelblauen Zwetschgen thront in leuchtenden Farben eine einzelne Orange, die direkt in einem mysteriösen Lichtstrahl zu liegen scheint.
Direkt darüber, aber weiter oben im Bild, gibt ein offenes Fenster über Ellenas rechter Schulter die Sicht auf die Szenerie außerhalb des Hauses frei.
Der Blick aus jenem Fenster vermittelt einen herbstlichen Eindruck, denn gerade kriechen Nebelschwaden in allen erdenklichen Grautönen heran.
Im Nebel allerdings lassen sich Schemen und Silhouetten von Gebäuden ausmachen. Eine ganze Stadt samt umgebender Stadtmauer vermeinen wir hier zu erkennen.
Gegenüber in den rechten oberen Bildbereich – über Ellenas linker Schulter – ragt ein Teil einer gezeichneten Landkarte von Gondor in das Gemälde hinein. Unverwechselbar prangt dort der kahle, stilisierte Baum in der linken unteren Ecke und bei genauem Hinschauen kann der kundige Betrachter sogar Minas Faer ausmachen.
Der Künstler scheint sich hier an einer klassischen Tradition orientiert zu haben: Alle wichtigen Elemente auf diesem Gemälde liegen an einer der beiden sich kreuzenden imaginären Bilddiagonalen. Dort, wo sie sich kreuzen – im exakten Bildmittelpunkt also – finden wir die Dame Elteror, der ja dieses Werk auch gewidmet ist.
In der rechten unteren Ecke ist der selbstbewußte Schriftzug der Initialen des Künstlers vor dem Hintergrund zu sehen:  A. V.

  1. Giselher sagt:

    Echt großartig! Jetzt hoffe ich nur, dass es die Adressaten auch IT erreicht.

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Wir haben unsere persönliche Mona Lisa!

    Ab davon: Großartiges Bild! 😀 Ein Lob an den Maler und die Auftraggeberin!

  3. Fianah sagt:

    Erstens: Herrlicher Blog!

    Zweitens: Bitte bitte lass Fia dabei sein, sollte Atherton auch eins dieser Bilder kriegen^^

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