„Drecksgegend…“ schnaubte Ryn, die vom Scheiß fettigen Haare fielen ihn wirr ins Gesicht. „Dreckgegend… Scheißgegend.“ „Halt dein Maul, und lauf weiter, Kind.“ fuhr ihm Charls dazwischen, „Wir wissen es langsam.“ „Sei du doch still, alter Sack.“ Es war nur der schwache Versuch sich zu verteidigen.
Roawen schaute stum zwischen den beiden hin und her, rückte dann ihre Armbrust zurecht und stiefelte weiter.
Er hatte ja Recht, es war die mieseste Gegend die es geben kann. Irgendwo zwischen einer Ruine und Hügelgräbern wo es von Barghesten nur so wimmelte.
Und mittendrin sie, die beiden Streithähne und ein Haufen Orks. Ein großer Haufen Orks. Ein verdammt großer.
Und eben so einen Haufen suchten sie, eins der vielen Lager rund um Fornost.
Drei Verückte die irgendwie die Schnapsidee hatten, so ein Lager zu räumen… und nun stapften sie bei strömenden Regen durch die Hügelgräber, immerhin waren sie dicht vorm Ziel, eine kleine Rauchfahne verhieß das zumindest.
„Und wie wollen wir das nun machen?“ fragte sie in die Stille. „Rein, töten, raus.“ brummte Charls.
Ryn hinter ihn lachte verächtlich. „Sicher Alterchen, weil das ja auch ein Spaziergang ist und Orks Tonfiguren…“ Charls speißte ihn mit einen rauen Lachen ab wurde jedoch sofort ernst. „Nein. Roawen erschießt die Wachen, du und ich schleichen und in die Zelte und töten so viele pennende Orks
wie möglich und zünden dann die Dinger an, wie wärs, besser als Tonscherben oder?.“ Aber das war der Plan, zumindest seit diesem Moment.
Roawen pirschte geduckt hinter einen Hügel entlang, ein mal um das Lager herum, Wachen abschießen, nur da waren keine… garkeine. Sie gab den anderen das verabredete Zeichen, dann ging es los.
Ganz einfach, rein ins Zelt, erstechen, kämpfen und dann anzünden. Ryn rechnete mit etwa drei Orks, für jeden, das machte neun insgesammt, das war nicht viel, aber besser als nichts. Nur zeigte sich keiner von denen… ob das den anderen auch aufgefallen ist? War das wichtig? Sie sah über das Lager, Charls war auf der anderen Seite schon längst den Hügel hinab, sie musste sich beeilen. Noch während sie ihre Armbrust spannte, lief sie den Hügel hinab zu einen der Zelte, nahm ihren Dolch und schlitze die Wand aus alten Leinen auf.
Ihr schlug der Gestank von Verwesung ins Gesicht. Keine Orks zumindest keine Lebenden, nur Gerippe mit verdrockneter Haut. Roawen würgte, torkelte aus dem Zelt. Ein Schrei von Ryn brachte sie jedoch wieder zum Ernst der Lage zurück. Charls rannte quer durchs Lager, direkt auf sie zu. Dann sah sie auch wieso. Dort wo Ryn sein sollte waren nur blaue Nebelschwaden die wirr umher wabberten, dann verdichteten sie sich jedoch, bildeten einen Kopf, Rüstungsplatten, Hände, schließlich Schwerter und trennten sich voneinander. Es waren 7 Geister der Eidbrecher und sie umkreisten Ryn wie Aasgeier.
Charls zerrte sie am Arm. „Weg, los lauf!“ „Aber… Ryn wir können doch nicht…“ „ Wie müssen! Komm jetzt.“ „Aber.. Ryn!“ sie versuchte sich aus seiner Hand zu lösen und hinüber zu den Geistern zu rennen, waren das denn nicht nur körperlose Wesen? Was könnten die schon tun?
Charls fakelte nicht lange, das gezogene Schwert noch in der Hand schlug er ihr mit dem Knauf in den Magen, dass dabei die Klinge Roawen ins Gesicht traf interessierte ihn nicht.
Er lies das Schwert fallen, schulterte die zusammenklappende Roawen und rannte wie vom Teufel gehetzt.
Die Geister kümmerten sich nicht um die beiden, sie beschäftigten sich mit Ryn, deckten ihn mit Schwerthieben zu die er nicht blocken konnte, seine Klinge fuhr durch die lebendigen Leben hindurch. Die Eidbrecher spielten mit ihm, erst nach unendliche Minuten erbarmte sich einer und schlug den Mann ohne zu zögern den Kopf ab, dann lösten sie sich in Nichts auf.