Brief aus der Heimat

Reianya Noire
4. August 2009 • Kommentare: 2

Es ist noch früh am Morgen. Reianya sitzt am Frühstückstisch und nimmt ein kleines Frühstück zu sich.

Mit ihren Gedanken plant sie derweil ihren Tag. Ich werde heute noch die Rede für Fürst Salas Zeremonie beenden und dem Fürst zukommen lassen. Sie schaut zum Fenster hinaus, wo sie nur dicke Wolken und Regen erblickt Wenigstens ist das Wetter nicht allzu schlecht.

Ein klopfen an der Tür lässt Reianya aufmerken. So früh schon? Noch etwas müde und träge schlendert sie zur Türe, da sie nicht ganz ausgerüstet ist nimmt sie ihr Frühstücksmesser in die rechte Hand, welche sie hinter ihrem Rücken verbirgt, als sie die Türe öffnet. Draußen steht ein Mann mit dickem Umhang, durchnässt bis auf die Knochen. Mit kräftiger Stimme wendet er sich an Reianya

„Schwester Noire vom Orden des Mórr?“

Reianya umklammert den Heft des Messers fester, erwidert schließlich, bemüht nicht zu müde zu klingen:

„Ja, ich bin Reianya Noire“

„Ich habe hier ein Schreiben für euch“

Er kramt in seinen Taschen herum, offenbar nicht das einzige Schreiben das er mitführt. Reianya lässt ihn keinen Augenblick aus den Augen. Zitternd vor kälte überreicht er Reianya einen Brief, versiegelt mit dem Abbild eines Raben. Sie nimmt das schreiben in ihre linke Hand und übergibt dem Boten ein par Silberlinge. Jener nickt kurz dankend und schwingt sich wieder auf sein Pferd ehe er im Regen verschwindet. Reianya wirft noch einen raschen Blick vor die Tür und schließt selbige dann. Zurück am Tisch bricht sie das Siegel und beginnt zu lesen.

Meine liebe Schwester,

wir alle freuen uns auserordentlich, dass du die weite Strecke ohne Zwischenfälle überbrücken konntest. Du weist, dass Bree notwendig war, keine andere Stadt ist dieser Tage mehr für deine Zwecke geeignet.

 Den meisten von uns geht es Gut. Nur Onkel Frybald und dein Cousin Rethos sind letzte Woche in Mórrs Reich eingegangen. Frybald ertrank im See, gerade an dem Tag als er uns ebenfalls verlassen wollte, noch wissen wir leider nicht warum. Cousin Rethos wurde beim Holzfällen von einem Baum erschlagen.

Reianya hält kurz inne, legt ihren Kopf in den Nacken und betrachtet die Decke. Tief atmet sie durch. Einige Minuten vergehen so, ehe sie ihre Aumerksamkeit wieder auf den Brief richtet.

Dafür hat jedoch Tante Sionya eine wunderbare Tochter erhalten, Greyna. Uns war klar du würdest zurecht kommen, auch weil dir vorerst keine andere Wahl bleibt. Du dienst einem Fürstenhaus? Als Priesterin? Rei du musst dich sehr verändert haben. Das Breeland mag groß sein, du weist denoch es ist nicht wirklich etwas für uns. Aber du bist nie allein!

Mögen die Valar dich schützen

Dein Bruder Tiron

Reianya faltet den Brief und verstaut ihn in ihrer Schublade. Der Tag hätte besser begonnen, ohne von den toten zu wissen.

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Briefe aus der Heimat… Ja, die braucht’s. 😀

  2. Sybell sagt:

    Ich werd ja immer neugieriger, wie sie vorher war 🙂

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