Ein Abend..

Sveawyn
7. August 2009 • Kommentare: 2

Es war ein Abend wie jeder andere, zumindest einer von vielen, seitdem sie hier in den Breelanden war. Einerseits verfluchte sie ihren Bruder, das er sie hier her schickte,

auf der anderen Seite vertraute sie ihm genug, genug um zu wissen, das er sie sicherlich nicht grundlos auf die lange Reise hier her geschickt hatte. Dennoch, sie fühlte sich hier wie die Fremde, die sie nun mal auch war und die Silberlinge die ihr Bruder ihr mit auf den Weg gegeben hatte neigten sich auch langsam dem Ende zu. Butterblume hatte wirklich gesalzene Preise für seine Zimmer und sie spielte schon länger mit dem Gedanken einfach hinter dem Pony in den Büschen zu schlafen, so würde ihr Geld zumindest noch länger für Essen und ein paar Bier des Abends reichen. Das Trinken hatte sie, wie so vieles von ihrem Bruder gelernt, auch wenn dies nicht unbedingt eine gute Eigenschaft war, vor allem nicht für eine Frau. Ihr Blick glitt kurz über ihre Schulter, dort saß Finarian, von allen außer ihr, kurz Fin genannt und grummelte in seinen Bierkrug. Natürlich hatten sie wieder einmal miteinander gestritten, wie immer. Normal konnte man mit diesen Kerl, auch nicht reden. Ihrer Meinung nach war er ein ungehobelter Rüpel, ohne jeglichen Anstand, ohne Manieren und mit dem Charme einer Horde von Orks. Ein fast schon ironischer Gedanke angesichts der Tatsache das sie ihn genauso kennen gelernt hatte, zusammen mit einer Horde Orks, wenn auch einer recht kleinen Horde. Nachdenklich strich sie über die relativ frische Narbe an ihrem Kinn. Ohne ihn hätte sie es wohl nicht geschafft, sie wäre nie in Bree angekommen, würde nicht hier sitzen, sich nicht über ihn aufregen. Sie war ihm dankbar, sie mochte ihn, wenngleich auch auf eine seltsame Art und Weise, allerdings würde sie sich eher die Zunge abbeißen als dies zuzugeben. Doch heute war es – wieder einmal- so sehr eskaliert das sie es vorgezogen hatte ihm den Rücken zuzuwenden und für den Rest des Abends außer Acht zu lassen, sollte er doch zusehen wo er bleibt es war ihr egal,zumindest für den Moment. Sie sah sich, wohl etwas nachdenklich und fast schon mürrisch wirkend in der Gaststube der Taverne um, ehe ihr Augenmerk einen Mann galt, der sie recht unverholen ansah, fast schon anstarrte. Sie erwiderte seinen Blick, sah seinen Handwink der auf die freie Bank an dem Tische an dem er stand ging. Es war wohl eine Einladung an jenem Platz zu nehmen. Sveawyn neigte ihren Kopf, überlegte kurz ehe sie sich erhob und seiner lautlosen Aufforderung folgte und auf den Tisch zuging, ohne sich auch nur noch einmal zu Fin um zudrehen. Erst als sie am Tisch angekommen war fiel ihr der zweite Mann auf der auf einer Bank saß, sie begrüßte die beiden und nahm ohne länger zu warten Platz, immerhin war sie eingeladen worden und so bedurfte es für sie keiner weiteren Aufforderung mehr.

Der sitzende Mann sah sie zunehmend überrascht an, warf dann dem stehenden einen Blick zu um ihn sogleich zu fragen was denn die Frau veranlasste sich zu ihnen zu gesellen. Sveawyn verkniff sich ein kleines Schmunzeln als der Gefragte mit „Es geziemt sich nicht für einen Mann in eurer Position alleine in einer Taverne zu sitzen“ antwortete. „Ich bin Sveawyn“ stellte sie sich sogleich mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen vor, sie hatte in den letzten Jahren gelernt eine gewisse Menschenkenntnis zu entwickeln und es war, zumindest für sie, schnell ersichtlich das sie keine gewöhnlichen Breeländischen Bauern vor sich hatte. Der Sitzende stellte sich ihr sodann als Sir Giselher Aldorn vor und den Mann, der einer Statue gleich hinter ihm stand, als Klinge seine Wache. Es war auch „Klinge“ der nach einer Aufforderung höflichst fragte was sie denn trinken möge und das bestellte auch brachte. Dann zog er sich wieder auf seinen Platz hinter Giselher zurück und verweilte dort, ruhig, aber dennoch aufmerksam und ohne viel Worte zu verlieren außer er wurde direkt angesprochen. Es entwickelte sich ein äußerst angenehmes Gespräch zwischen ihr und dem ihr gegenüber sitzenden, sie verhielt sich wohl auch angemessen, würde Fin diesem Gespräch lauschen können so würde er sie wohl nicht wieder erkennen. Es war früher oft vorgekommen das hoch angesehene Reiter Rohans die Hufschmiede ihres Bruders aufsuchten um ihre Pferde dort beschlagen zu lassen, so lernte sie mit Worten umzugehen und sich gepflegt auszudrücken. Eine Eigenschaft die wahrlich nicht immer zum Vorschein kam bei ihr, doch an jenem Abend war sie sehr bedacht darauf zu achten. Sie erzähle woher sie kam und was sie hier her gebracht hatte, natürlich erwähnte sie dabei nicht wie schwer es ihr im Moment fiel sich über Wasser zu halten, auch von ihrer, für sie recht aufregenden Reise hier her berichtete sie. Giselher seinerseits erzählte von seinen Posten den er inne hielt, ein Ritter des Hauses Minas Faer. Sveawyn hielt sich sogar mit dem trinken zurück, sie nippte lediglich nur an ihrem Krug wann immer sie ihn sich an die Lippen führte. Es war nicht das gewöhnliche Bier das sie sonst immer trank wenn sie hier war, es schmeckte anders – besser. Sie führten das Gespräch noch eine ganze Weile fort ehe ihr Gegenüber anmerkte das es nun an der Zeit war aufzubrechen. Zum Abschluss des Gespräches bot ihr Giselher noch seine Hilfe an, sie solle sich bei ihm melden sollte sie seiner bedürfen Sie lächelte und bedankte sich dafür, immerhin war sie neu in der Stadt und es konnte sicherlich nicht schaden jemanden zu wissen an den man sich wenden kann, wie bald sie das tun würde war ihr zu jenem Zeitpunkt allerdings noch nicht bewusst.

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Na, Willkommen im Blog !
    Und ich stelle eindeutig fest, dass Giselher nochmal ein Wort mit Drakon wechseln muss… Aber immerhin, zumindest dürfte Sveawyn nun ein Auskommen haben 😉

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Auch von mir ein Willkommen!

    Das ist ja mal mitten drin, statt nur dabei. 😀 Horde Orks… >:D

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