The Winthallans 1.10 – Shards

Cinlir Winthallan
24. Juli 2010 • Kommentare: 7

For a man to conquer himself is the first and noblest of all victories.

– Plato

Es ist also endlich soweit. Besser, es war soweit. Gestern haben Ellena und Tharlegond geheiratet. Hat ja auch lange genug gedauert! Bei der Geschwindigkeit ist mit der Hochzeitsnacht frühestens in drei Monaten zu rechnen. Aber egal, das geht mich wohl kaum mehr etwas an. Jedenfalls solange nicht, bis ich etwas von Ellena höre, das wie eine Beschwerde klingt. Und dabei rede ich von Ellena, die sich nie beschwert. Sonst wäre sie Salas schon weit früher losgeworden. Es war jedenfalls nicht leicht diese Zeremonie zu halten. Wen als Trauzeugen einsetzen, wenn fast jeder in diesem Haus Ellena bereits mindestens einmal enttäuscht hat, wenn nicht öfter? Oder sie schlicht nicht kennt. Also musste ich mir etwas einfallen lassen, wie dieses Dilemma zu umgehen ist. Ich glaube, die Lösung war gar nicht so schlecht. Sybells Lächeln jedenfalls ließ das vermuten. Das und – … Ihr anderes Lächeln.

Während ich also meinen Glauben an die Menschheit im Allgemeinen gerade in Frage stelle – jedenfalls wenn ich gerade vergesse, dass ausgerechnet Moury mich fragt, wie es mir geht – tut Giselher genau das Gegenteil. Ich finde mich also gerade friedlich damit ab die nächsten zehn Jahre meines Lebens damit zuzubringen Izhkarioth heimlich den Kopf abreißen zu wollen, es aber nicht zu können, weil mir der verdammte Eid im Weg steht, wie jedem anderen eben auch. Und was macht Sir Aldorn?! Er kommt auf die grandiose und deshalb so gar nicht zu ihm passende Idee er könne diese rückgratlose Qualle als seinen verdammten Kämmerer einsetzen! Zugegeben, wohl die einzige Art auf eine Konsolidierung zwischen dem Bengel und mir zu hoffen. Trotzdem! Ich muss es ja nicht mögen. Wenn dieses gondorische Treibgut Giselher in irgendeiner Weise hängen lässt, werde ich bereit sein. Mit einem langen, nicht all zu scharfen Messer und viel, viel Zeit!

Salas, wo ich ihn eben erwähnte… Sollte man nicht meinen, dass der Mann doch noch weiß, wie man ein Schwert zu halten hat. So hat er es tatsächlich fertig gebracht diesen Finh fast umzubringen. Seitdem hat man ihn kaum mehr außerhalb seines Hauses gesehen. Finh ist bei ihm. Seltsame Art von Rache. Die verstehe, wer will. Ich jedenfalls nicht.

Immerhin bessert sich meine Laune. Langsam, aber zusehends. Ich glaube, das liegt daran, dass ich Sybell nun auch tagsüber wieder öfter zu Gesicht bekomme. Außerdem wollen wir bald zusammen essen. So richtig – mit Zeit. Viel Zeit. Ohne Kinder, ohne Haushalt, ohne irgendwas. Nur sie und ich. Außerdem eben tatsächlich gelegentlich die Tatsache, dass es den Menschen hier nicht mehr völlig egal zu sein scheint, wie es mir geht. Nicht etwa, dass ich erwarten würde, dass das jemanden interessiert. Jeder hier hat zu funktionieren – ich erst recht. Dennoch ist die Frage nach meinem Befinden ein Novum, das sich… gut anfühlt. Vielleicht ist diese Art das was es braucht, damit ich den oben genannten Glauben nicht ganz aufgebe. Vielleicht ist das auch, was Sybell meinte.

Oder ich werde einfach nur alt. Meine Träume beunruhigen mich… Ich habe von Bryanne geträumt… Dann später von Giselher… Und zuletzt meinen eigenen Tod. Kein gutes Omen. Dabei kann ich mich nichtmal erinnern woran ich eigentlich gestorben bin. Den Tod anderer zu träumen ist nicht so neu. Aber meiner? Sicherlich nur die Sorgen eines Vaters.

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Hrm… irgendwie eine Schummelfolge 😉

  2. Cwenwesc sagt:

    Honi soit qui mal y pense! 🙂

  3. Cinlir Winthallan sagt:

    Hast du einen Gürtel auf dem das steht?

  4. Cwenwesc sagt:

    Nein hab ich geklaut!

  5. Cinlir Winthallan sagt:

    Dann sind’s jetzt nur noch 24…

  6. Cwenwesc sagt:

    Ich hab doch nur den Spruch geklaut, nicht das da noch jemand ohne Hosen da stehet. DAS will wirklich keiner bei den Trägern 🙂

  7. Sethur sagt:

    Rückratlose Qualle, gondorianisches Treibgut – gefällt mir. 😀

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