Die Küche des Hauses war verlassen. Zwar hatte sich nach dem Tod Tereloc Tuks ein Ersatz finden lassen, aber auch dieser sah sich eines Tages Ersetzt.
Als Saladoc Wintermoor vor einigen Wochen „seine“ Küche betrat, musste er feststellen, dass sie eben das nicht mehr war. Jemand hatte alles dort umsortiert, so dass kein Teller, kein Werkzeug in den Schränken mehr in der Reichweite eines einfachen Hobbits war. Der Selbstverständlichkeit, mit der sie sich bewegte, musste es jene Frau dort sein, befand Saladoc, als diese ihn erblickte „Ja, Herr Wintermoor, was macht ihr denn hier? Ihr arbeitet nicht in der Küche, nein, das tut ihr nicht. Herrje, was sind das für Zeiten wo jeder einfach in Küchen spaziert wie es ihm passt? Raus jetzt! Wie, helfen wollt ihr? Ja dann gebt mir doch mal das Fischmesser. Das ist zu hoch für euch? Na wenn ihr nicht helfen könnt dann steht nicht im Weg rum! Ich krieg schon wieder Hitze…“
Rums. Während ihres Redeschwalls hatte diese Frau den verdatterten Hobbit herausgeschoben und ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Ein klares Zeichen, sich anderweitig zu Orientieren. So war er geneigt, mit der Jägerin zusammenzuarbeiten. So auch am Tag der Schlacht.
Als die kleine Abordnung von Bogenschützen durch den Wald zog, wurde Cyrah von zwei ungefähr gleich weit vom Boden aufragenden Wach- beziehungsweise Jagdhunden flankiert. Ironischerweise waren beides Mischlinge. Der eine ein Bärenhundmischling, der andere ein Bockländer-Auenländer-Mischling. Der letztere war der Wachhund. Und dies aufgrund der Worte die Drakon sprach, als der Hobbit sich von ihm verabschiedete, bevor die Klingen Prinzessin Ailis fortbringen sollten. „Gebt auf Cyrah acht, wie ich es tun würde, Wintermoor.“
Nun war Saladoc dem Teil „Wie ich es tun würde“ nicht gerecht geworden. Cyrah hätte es ihm vermutlich verübelt, hätte er sie geküsst. Als der Angriff kam, befand er sich immer direkt hinter der Jägerin, ihr nach Möglichkeit den Rücken freihaltend. Mehr als ein Angreifer fiel der Illusion zum Opfer, die Silhuette am unteren Rand seines Blickfeldes sei eine Leiche. Denn meist erwies er sich als erschreckend lebendiger und erschreckend bewaffneter Hobbit. Doch der Kampf nahm ein vorzeitiges Ende für den agilen kleinen Kerl. Ein Gegner, groß und stämmig, überstand die in den Bauch gerammte Klinge des Hobbits aus naheliegenden Gründen nicht – und entschied sich, nach vorne zu fallen, wobei er seinen Gegner unter sich begrub, welcher das Bewusstsein erst wiedererlangte, als der Kampf bereits entschieden war.
Gerade ging der letzte der Gegner zu Boden, Saladoc zählte drei seiner Eigenen Leute, darunter Cyrah, und schloss anhand der Geräusche hinter ihm, dass noch weitere am Leben waren. Er erkannte jedoch, als er den Blick über die Ränder des Kampfplatzes schweifen lies, dass er sich geirrt hatte. Der vorletzte war zu Boden gegangen. Der hobbit griff nach einem vor ihm liegenden, viel zu großen Bogen und einem ebensolchen Pfeil, legte an und Schoß, ohne großartig zu zielen. Der Mann war ein Experte, er schrie nicht auf, als sich das Geschoß in sein Bein bohrte – zwei der anderen Schützen sahen den Hobbit und drehten sich in die Richtung, in die er schoss. Dessen Pfeil verließ die Sehne in dem Moment, da er getroffen wurde, um sich in den Körper ihrer Anführerin, Cyrah, zu bohren. Diese stolperte, und fiel. Außer sicht.
„Holt mich hier raus ihr verdammten Idioten!“ brüllte der Hobbit unter der Last seines toten Widersachers, nachdem der letzte der Angreifer erschlagen wurde. „Nehmt das… Ding von mir runter!“
Kaum wurde die schwere Leiche angehoben, schoss der Hobbit darunter hervor zu Cyrah, um die Wunde zu untersuchen. Sie war ohnmächtig, aber lebendig. Saladoc blickte sich um – in der Senke ließ sich ein gutes Versteck einrichten… die verbleibenden Bogenschützen traten zu ihm und wurden von der plötzlichkeit der Anweisungen derart überrascht, dass sie nicht anders konnten, als Folge zu leisten…
„Du bist doch Heilkundig? Kümmere dich um die Verletzung. Und du da drüben hilfst und sorgst dafür, dass er alles hat, was er braucht. Und dass wir eine Trage haben. Ihr zwei dahinten geht zusammen los und erkundet, ob es einen Weg gibt, auf dem wir sie in die Stadt schaffen können. Und DU hältst zusammen mit mir Wache. Die Toten müssen wir liegen lassen. Sie würden nicht wollen, dass wir ihretwegen die Lebendigen vernachlässigen.“
Bitte verzeih mir, Gisi, dass ich deinen Charakter so entsetzlich umgesetzt habe.
Hendrik kann einfach niemaden sterben lassen. Aber eine schöne Fortsetzung der Geschichte, Herr Wintermoor.
Yeah ich darf heim *strahl*
Ich verweigere mich dem Tod aus Prinzip, seit ich Sethur nicht umbringen durfte, da Golli auf „Bedarf“ gewürfelt hat 😀
Aber es ist ja noch nicht raus, ob Saladoc es rechtzeitig schafft. Wenn Sethur einen passenden Charakter hätte würde ich ihm ja erlauben, Saladoc in den Tod zu schicken, weil er davon doch schon seit Jahren träumt.
Bring sie nur auf die Hälfte, den Rest schafft sie auch kriechend, … hey die hat ihre Ausbildung bei Klingen gemacht *g* oder ist noch dabei. ^^
Da! Der Hobbit hat’s raus! Um Leichen kümmert man sich erst, wenn man GANZ sicher ist, dass man die einzige Seite ist, die noch steht. So! 😀